Monday, April 02, 2012

She's countin' the days until real life arrives.

Der Film (500) Days Of Summer hat es nicht nur geschafft, einen schönen Abend noch schöner zu machen, sondern er setzt sich in meinem Kopf fest und hat den Weg in mein Herz geschafft, wo es eine kleine, gemütliche Kammer für Lieblingsfilme gibt (das Zimmer grenzt übrigens an den Raum für Lieblingsbücher und ist mit einem großen roten Sofa ausgestattet :)).
Most days of the year are unremarkable. They begin, and they end, with no lasting memories made in between. Most days have no impact on the course of a life. May 23rd was a Wednesday.
Wie viel Wahrheit allein in diesem kleinen Ausschnitt steckt. Wir bringen jeden Tag hinter uns, immer im gleichen Rhythmus, ohne dass Dinge passieren, die unser Leben in irgendeiner Art wirklich verändern, und hoffen immer auf das Morgen, das große Ungewisse in der Zukunft, das unserem Leben den entscheidenden Schubs gibt, um es in eine neue Bahn zu werfen.
Dabei geht Tag für Tag vorbei, ohne dass etwas passiert, das uns endlich rausholt aus dem grauen Alltag, der einen langsam wie eine Betondecke zu erdrücken scheint.
Ich schiebe Hoffnungen gerne auf Morgen. Ist es nicht auch das, was uns am Leben erhält? Die ständige Erwartung, dass schon alles so kommen wird, wie es kommen soll.
Halten wir nicht das blasse Heute nur aus, weil wir uns das Morgen in Regenbogenfarben ausmalen?
Ich ertrage zum Beispiel das grässlich langweilige Lernen, indem ich mir die Zeit nach dem Abitur vorstelle. Ich denke einfach daran, wie ich ich in einem sonnendurchfluteten Olivenhain in der Toskana stehe und die Zeit meines Lebens habe. Und dann widme ich mich wieder Integralfunktionen und Extremwertproblemen und anderen extremen Problemen des Lebens.
"Es wird schon alles gut werden", das ist es doch, was uns hier hält.
Erhofft sich nicht jeder für später ein ausgefülltes Leben, einen interessanten Job, mal in Rom, mal in London, viele Freunde, Glück in der Liebe und ständig passiert etwas? Kurz, das Leben meiner geliebten Serienfreunde in diversen amerikanischen TV-Shows?
Wahrscheinlich finden sich 95% der Leute später in einem langweiligen Bürojob wieder, mit einer verstummten Ehe, und die größte Aufregung der Woche sind die steigenden Benzinpreise.
Aber die Hoffnung, ja das Versprechen an sich selbst, zu den anderen 5% zu gehören, das ist doch, warum wir Tag für Tag aufstehen und versuchen, aus unserem Leben was zu machen.
Ich gehe jetzt schlafen, träume von meinem späteren Leben als freie Schriftstellerin in Paris und von meinem kleinen Appartment im 5. Stock, von wo aus ich einen Blick auf den Eiffelturm erhaschen kann, wenn ich mich ganz nah an die Wand quetsche und mich auf Zehenspitzen stelle. Und morgen früh werde ich endlich verstehen, wie man Asymptoten berechnet.
P.S. Das Bild ist ein weiterer Grund, wieso ich Tag für Tag aufstehe: um einmal Hanami zu erleben - die Kirschblütenzeit, wenn sich Parks und Straßen in einen rosaroten Traum verwandeln.
P.P.S. Mir ist bewusst, dass meine Abschweifungen irgendwann nicht mehr viel mit dem Filmzitat zu tun haben. Aber ich hab nunmal manchmal Gedankensprünge. Und morgen gibts Erdbeertorte.



Bild: erikjohansson (flickr.com) unter cc by-sa 2.0

No comments: