Tuesday, March 27, 2012

Your eyes are the camera, your heart is the frame. This is the beginning, of anything you want


Dieser Song von BOY (der perfekte Soundtrack für sonnige Stunden auf dem Balkon!) drückt ganz gut aus, wie es um diesen Blog steht. Das klingt so, als wäre er krank und kurz vor dem Tod. Und in gewisser Weise stimmt es auch. Wenn man diese Krankenhausmetapher weiterführt, lag dieser Blog etwa zwei Jahre im Koma (und auch davor war er unterversorgt), und schlummerte nur so vor sich hin. Bis er dann vor zwei Wochen pünktlich mit den Krokussen in unserem Garten wieder erwachte (das heißt, ich habe ihn in einem Moment enthusiastischer Lebensfreude und Entschlossenheit wieder ins Leben gerufen!) und nun steht ihm also ein neuer Anfang bevor. Ich bin dieses Mal wirklich entschlossen, einen richtigen Blog zu führen und regelmäßig zu posten. Und ich hoffe wirklich, dass ich es dieses Mal schaffe. Unzählige Male habe ich diesen Plan schon gefasst, an einem Tag glühender Visionen (meistens der erste Frühlingstag im Jahr - scheint ganz so, als wäre ich auch dieses Jahr auf meine akuten und kurzlebigen Ideen reingefallen!) und mir die Zukunft schon in den buntesten Farben ausgemalt, mit einem Blog voller interessanter Ideen, künstlerischer Fotos (wenn man die Fotos auf NEON.de anschaut, bekommt man eine unbändige Lust auf das Leben!), und - für mich natürlich am wichtigsten - feinsinniger und tiefgründiger Texte.
Und unzählige Male war der Enthusiasmus schon ein paar Tage später verpufft und in meinem Blog war es wieder kalt und grau, in meinem Blog und vor dem Fenster, denn der erste Frühlingstag im Jahr macht Platz für den unbeständigen April, und mit der Sonne schwindet auch die Tatkraft. Zu viel Arbeit, es gibt für die Schule schon so viel zu tun, und selbst wenn, es hört mir doch eh keiner zu.. ich hab es immer geschafft, mich davon zu überzeugen, dass es eine schlechte Idee war, und alles bleibt beim Alten.
Aber dieses Mal, ja dieses Mal, wird alles anders! (Okay, ich gebs zu, das hab ich die letzten Male auch immer gesagt, aber dieses Mal stimmt es wirklich! :))
Auch wenn es mir nicht leicht fiel, ich habe alle alten Posts gelöscht. Das Gelaber über Partys und Shopping von vor 5 Jahren mag ich nun wirklich nicht auf meinem renovierten Blog haben. Aber es war wirklich schwer, sich von diesen ganzen Texten zu trennen. Klar, sie waren kindisch, inhaltslos und teilweise SEHR peinlich, aber es waren ja doch meine. Und davon gibt es leider nicht viel. Aber ich habe beschlossen, wenn ich es versuche, dann richtig! Und dann haben diese seitenweisen Jugendsünden auch nichts hier verloren :)
Und jetzt, kurz vor den Osterferien geht es bald in die heiße Phase des Abiturs und dann muss auch schon ein Plan für meine Zukunft her. Und damit es mit meinem großen Traum vom Schreiben auch irgendwann was wird, sollte ich vielleicht mal anfangen, wirklich etwas in diese Richtung zu tun, anstatt mich immer in Bücher, Texte und Blogs von anderen zu flüchten, die längst dort angekommen sind, wo ich einmal sein möchte.
Deshalb versuche ich, auch während dem Abistress, oder gerade da, von dem zu schreiben, was mir den ganzen Tag im Kopf herumschwirrt wie ein Bienenschwarm, der einfach nicht Ruhe gibt. Und tröste mich mit dem Gedanken, dass keine Leser auch Vorteile haben - ich kann schreiben und ausprobieren, ohne dass jemand je davon erfährt :) Auch wenn ich natürlich hoffe, dass sich ja vielleicht doch mal jemand hierhin verirrt. Und dann am besten auch öfters wiederkommt, denn:
Wer Umwege macht, sieht mehr vom Leben!
Den neuen Titel habe ich in meinem übersprudelnden Tatendrang vor zwei Wochen überlegt. Das heißt, ich musste eigentlich nicht lange überlegen, mir ist sofort das Gedicht "Was es ist" von Erich Fried eingefallen und wie sich die Botschaft, dass die Liebe jeder Vernunft oder Angst trotzt, auch zum Leben passt. Es mag oft betrüben, beglücken oder einfach nur verwundern, was sich in unserer Welt so tut, aber wir können es nicht ändern. "Es ist was es ist", sagt das Leben. Alles ist so, wie es ist. Und auch wenn wir daran nichts verändern können, können wir es einfach annehmen und für das schätzen, was es ist. Ein Wunder.
Ich habe oft schwarze Tage, aber an einem so schönen Frühlingstag wie heute kann ich einfach nur sagen, das Leben ist ein Wunder. Und das ist auch gut so.

Jetzt habe ich den Anfang gemacht, diesem Blog eine neue Chance zu geben, ein neues Gesicht habe ich ihm schon gegeben, und jetzt sollte ich auch wieder zurück zur Schule, denn meinem Abi sind meine Schriftstellerpläne und Journalismuspläne sowas von egal.

Ach, erstmal auf den Balkon, ein bisschen BOY hören und Pläne für den Sommer schmieden, das macht eindeutig mehr Spaß!


Bild: Toffee Maky (flickr.com) unter cc by-sa 2.0

No comments: