Tuesday, July 24, 2012

I want to wake up in that city/ That doesn't sleep.

Manchmal will man einfach nur raus und sehen, was die Welt sonst noch so zu bieten hat. Manchmal denkt man, das kann doch noch nicht alles gewesen sein.
Dann fährt man vielleicht ans Meer, lässt sich die frische Brise um die Nase wehen, atmet die salzige Meerluft ein, und fühlt, wie man sanft wieder auf die richtige Bahn geschubst wird: Vielleicht gibt es nicht mehr, aber es gibt immer Meer. Und manchmal reicht das, um vollkommen glücklich zu sein. Man sieht, wie die Sonne vor einer Leinwand aus Orange, Rosa und Gelb ins Meer taucht, sieht den Silberstreif des Mondes, der sich auf der glatten Decke des Wassers widerspiegelt und denkt: dieser Augenblick ist vollkommen.
Oder aber man will endlich über den Horizont hinausschauen. Man bucht eine Reise nach New York, die Stadt, die niemals schläft und hofft, dass man inmitten all des Lebens, das an jeder Ecke dort pulsiert, einfach mitgerissen wird und in den Strudel eingesogen wird. Man nimmt alles Neue und Unbekannte so gierig auf wie ein Kind, das zum ersten Mal die Welt mit eigenen Augen sieht.
Die Taxifahrer brüllen sich gegenseitig an, die Autos geben ein Hupkonzert, von irgendwo hört man ein Baby schreien, mitten auf der Straße steht ein Pärchen und streitet, aus irgendeinem Deli steigt der Geruch von frischen Bagels auf, und man freut sich einfach, am Leben zu sein. Brüllen, hupen, schreien, streiten und warme Bagels mit cream cheese essen zu können.

Morgen beginnt meine Reise, bei der ich beides erleben kann: auf dem Schiff von Hamburg nach New York aufs Meer schauen und in New York die Stadt in mich aufsaugen.
Ich weiß nicht, auf was ich mich mehr freue!


Bild: Fabrice Muller (flickr.com) unter cc by-nd 2.0